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07.08.2019
Prävention

Grundberührung: Warum es immer häufiger knallt

Nicht mehr Kollisionen, sondern Grundberührungen sind die häufigste Schadenursache auf Sportbooten. In den meisten Fällen ließe sich das unsanfte Aufstoppen vermeiden, meint Holger Flindt vom Yachtversicherungsexperten Pantaenius.

Die schwedischen Schären sind für viele Segler ein absolutes Traumrevier. Wären da nur nicht die vielen Felsen, die unter Wasser lauern und schon etlichen Schiffen den Kiel gekostet haben. So zum Beispiel einem 60-Fuß-Einzelbau, dessen Crew in den Stockholmer Schären mit sechs Knoten auf einen Unterwasserfelsen fuhr und der daraufhin binnen Minuten durchkenterte. Verletzt wurde niemand, „doch die Grundberührung bedeutete einen wirtschaftlichen Totalschaden“, so Holger Flindt von Pantaenius.

Zum Glück haben Grundberührungen nicht immer so dramatische Folgen wie in diesem Fall. Vor der deutschen und dänischen Küste trifft der Kiel meist auf Sand. Kurz rückwärts eingekuppelt, ist die Yacht schnell wieder frei.

Was den Versicherungsfachmann Holger Flindt umtreibt, sind die Ursachen für eine Grundberührung: „In den meisten Fällen hat die Crew nicht sauber navigiert oder die elektronische Seekarte nicht richtig verwendet“, so der aktive Segler. „Vor allem in Schweden ist eine korrekte Navigation alles. Schon eine Abweichung von 20 Metern kann dort einen mächtigen Rums bedeuten.“ Und der kann je nach Bauart der betroffenen Yacht zu empfindlichen Schäden führen. Im schlimmsten Fall ist nicht nur die Kielbombe, sondern die gesamte Struktur der Yacht betroffen. „Unserer Erfahrung nach stecken gemäßigte Langkieler älterer Bauart Grundberührungen häufig besser weg. Früher hatte man eine tendenziell rundere Spantform. Das bedeutet, man hatte höhere Wrangen. Heute ist die Spantform flacher, man hat fast keine Bilge mehr, die Wrangen können weniger Last aufnehmen. Dazu kommt, dass parallel zu dieser Entwicklung die Kiele tiefer und schmaler werden. Das bedeutet, dass die Hebelwirkung größer wird“, erklärt der Versicherungsexperte.

Um Kiel- und Strukturschäden durch Grundberührung vorzubeugen, ist eine saubere Navigation Pflicht. Dazu gehört auch eine gewissenhafte Törnplanung. „Einen Törn sollte man  nicht ausschließlich mit elektronischen Seekarten planen“, so Holger Flindt. „Denn diese zeigen das gesamte Fahrtgebiet nur in ausgezoomter Ansicht. Um die Details zu sehen, muss hineingezoomt werden. Durch den ständigen Maßstabwechsel passieren schnell Fehler oder man übersieht etwas.“ Im falschen Zoom zu navigieren, kann sehr tückisch sein – prominentestes Beispiel ist das Volvo Ocean Race-Team Vestas, das 2014 vor den Seychellen ungebremst auf ein Riff knallte. Auf der elektronischen Seekarte war das Hindernis nicht zu sehen gewesen. Doch auch der klassischen Papierkarte sollten Segler nicht blind vertrauen. Keine Sportbootkarte verzeichnet wirklich alle Untiefen, wie zum Beispiel Findlinge.
Wer in einem navigatorisch sensiblen Gebiet, zum Beispiel in der Wismarer Bucht unterwegs ist, muss seine Geschwindigkeit anpassen und gewissenhaft Ausschau halten. Nur so lässt sich ein ungewollter Kontakt mit dem Grund vermeiden.

Trotz aller Vorsicht lässt sich eine Grundberührung nicht vollständig ausschließen. Wer auf eine Sandbank fährt, hat im Normalfall außer ein wenig abgekratztem Antifouling wenig zu befürchten. Den Blick unter die Bodenbretter empfiehlt Holger Flindt dennoch bei jeder Grundberührung: „Wenn Wasser eindringt, sich die Position der Kielbolzen verändert hat oder Haarrisse auftreten, weist das auf Strukturschäden hin.“ Ist rein äußerlich nichts zu sehen, können Segler durch Abtauchen eventuelle Risse an der Kielnaht oder größere Schäden an der Kielbombe ausfindig machen. Nach einer Grundberührung sollte der Versicherer umgehend informiert werden, dieser begleitet einen dann bei allen nötigen Schritten. Auch wichtig zu wissen: Bei einem guten Versicherer sind die Inspektionskosten nach einer Grundberührung in der Regel mitversichert.

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