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23.03.2023
Prävention | Wartung & Technik

Gut vorbereitet in die nächste Saison

Raus aus dem Wasser, rein in das Wasser. Schön, wenn es so einfach wäre. Die Pantaenius Schadenstatistik belegt jedoch, dass beim Auswintern böse Überraschungen lauern können. Wir haben einige der möglichen Schadenszenarien für Sie zusammengefasst und um nützliche Tipps ergänzt, damit Sie Ihr Boot noch gut auf die nächste Saison vorbereiten können.

Leere oder defekte Batterien

Damit die Probefahrt im Frühjahr nicht aufgrund von Strommangel in Wasser fällt, wollen Bordbatterien ordnungsgemäß gelagert werden. Gängige Blei-Batterien sollten nicht einfach aufgeladen werden und angeschlossen an Bord verbleiben, sondern mindestens abgeklemmt werden. Somit wird eine langsame Entladung durch unerkannte Verbraucher vermieden, die die Lebensdauer der Batterie beeinträchtigt oder sie sogar zerstören kann. Hierzu immer zunächst den Minuspol abklemmen. Die geeignete Lagertemperatur für Ihren Batterietyp können Sie den Herstellerangaben entnehmen. Im Regelfall eignen sich kühle, jedoch unbedingt trockene Keller- oder Lagerräume ohne größere Temperaturschwankungen. Frost sollte vermieden werden. Bei der Verwendung von Blei-Säure Batterien sollte der Flüssigkeitsstand der Batterie überprüft und gegebenenfalls aufgefüllt werden.

 

Sogenannte Erhaltungsladungen verlängern die Lebensdauer der Batterie und sorgen dafür, dass die angegebene Ladekapazität möglichst lange erhalten bleibt. Hierzu die Batterie einfach alle 2-3 Monate sowie kurz vor dem Wiedereinbau an Bord vollständig aufladen. Es gibt unterschiedliche Typen von Bleibatterien, die unterschiedlich widerstandsfähig in Bezug auf tiefe Entladungen sind. AGM-Batterien z.B. verkraften mehr als eine Gel-Batterie. Grundsätzlich ist die Entladung unter 50 Prozent jedoch für alle Blei-Batterien schädlich und sollte unbedingt vermieden werden. Die Batteriespannung sollte hierbei nicht unter 12 V (Nennspannung der Batterie) fallen.

Auch Lithium-Batterien sollten mit dem Minuspol zuerst abgeklemmt werden und an einem kühlen, jedoch frostfreien und trockenen Ort gelagert werden. Ein dauerhafter Anschluss an ein Ladegerät ist unbedingt zu vermeiden, da die dabei stattfindenden Ladezyklen im oberen Kapazitätsbereich genau wie ein vollständiger Ladezyklus die Lebensdauer der Batterie verkürzen. Anders als Bleibatterien, werden Lithium-Batterien zum Überwintern jedoch nicht vollständig geladen. Die Herstellerempfehlungen schwanken zwischen etwa einem und zwei Dritteln der Ladekapazität. Werden diese Angaben berücksichtigt, sollten sich moderne Lithium-Batterien in der Regel nicht oder nur unwesentlich entladen. Dennoch empfehlen viele Hersteller die Batterie regelmäßig auf Ihre Spannung zu überprüfen, um eine Tiefenentladung zu vermeiden. Bietet das Batteriemanagementsystem an Bord die Möglichkeit, die Batterie zu deaktivieren, sollte diese Option ebenfalls genutzt werden.

Tipp: Bei der Kontrolle der Batterie im Frühjahr immer auch den Sitz der Polklemmen sowie mögliche Korrosionsstellen prüfen. Wurde im Winter am Boot gebastelt sollte nun zudem ein ausgeruhter Blick die Verkabelung begutachten. Sind neue elektrische Geräte sachgemäß installiert und Kabelquerschnitte ausreichend dimensioniert? Hier liegt die Brandgefahr!

Dieselpest vermeiden

Im Winterlager kann unter Umständen das Risiko steigen, dass das Kraftstoffsystem von der sogenannten Dieselpest befallen wird. Es handelt sich dabei um Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen im Wasser. Der ausgeschiedene Bioschlamm kann Kraftstofffilter, Einspritzdüsen und andere Bauteile verstopfen, was zum Ausfall des Motors führen kann.

Wasser kann sich leicht im Dieseltank sammeln; entweder als Kondenswasser in einem nur teilweise gefüllten Tank oder im Fall von Biodiesel in Form kleinster Tröpfchen im Kraftstoff selbst. Darum sind zwei wichtige Vorkehrungen gegen die Dieselpest am besten schon vor dem Einwintern zu treffen: erstens sollte der Tank vor dem Einlagern möglichst komplett gefüllt werden, wenn die Lagerordnung dies zulässt, und zweitens sollte diese letzte komplette Tankfüllung vor dem Winter nicht mit Biodiesel erfolgen. In der Saison, wenn der Motor läuft, ist Biodiesel dagegen unproblematisch.

Um einem Ausfall des Motors wegen der Dieselpest vorzubeugen, sollten vor dem Auswintern auf Fälle der Tank geprüft und der bzw. die Kraftstofffilter gewechselt werden Im Zweifel bietet sich eine Tankreinigung an. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese selbst durchzuführen. Besser ist es, einen Fachbetrieb zu beauftragen.

Gegen das Wachstum von Mikroorganismen und Bakterien im Tank helfen spezielle Additive, die von unterschiedlichen Herstellern angeboten werden. Diese Additive sorgen dafür, dass die Mikroorganismen im Wasser keine Chance zur Vermehrung haben. So wird auch der Bioschlamm vermieden und somit dem Ausfall des Motors vorgebeugt.

Wenn sich doch mal Wasser gesammelt hat, sorgt ein Wasserabscheider (am besten mit Schauglas) für Abhilfe, der sich jederzeit nachrüsten lässt.

Tipp: Vor dem Winter keinen Biodiesel mehr tanken und das Boot mit vollem Tank einwintern, damit sich kein Kondenswasser bilden kann.

Kühlkreislauf überprüfen

Neben dem Kraftstoffsystem ist auch der Kühlkreislauf wesentlich für die Funktion des Motors. Vor dem Kran- oder Sliptermin sollten in diesem Zusammenhang zunächst alle Seeventile auf Verunreinigungen überprüft werden, die den Seewasserzulauf des Kühlkreislaufs behindern könnten. Aufgepasst bei Saildrives und Z-Antrieben, da sich hier Seepocken- und Muschelbewuchs von außen nur schwer feststellen lässt. Am besten sollten die entsprechenden Seeventile schon an Land auf Funktion überprüft und gefettet werden. Darüber hinaus sindim Frühjahr alle Schlauchverbindungen der Motorkühlung zu prüfen. Rissige Schläuche müssen unbedingt rechtzeitig ausgetauscht werden. Gleiches gilt für korrodierte Schlauchschellen. Es sollten im Übrigen immer zwei Schellen genutzt werden. Die Dichtung am Seewasserfilter sollte überprüft und gefettet werden.

Der erste Blick, nachdem der Motor im Wasser angesprungen ist, gilt dem Auspuff. Kommt Wasser? Falls nicht, sollte der Motor umgehend ausgeschaltet werden, um auf Fehlersuche zu gehen. Boote mit Unterwasserauspuff lassen sich etwas schwieriger kontrollieren. Hier bietet sich eine Sichtkontrolle am Seewasserfilter an, ob Wasser durchläuft.

Auf Fehlersuche sollten zunächst der Seewasserfilter und die Seewasserpumpe geprüft werden. Ist der Seewasserfilter z.B. durch Algen verstopft, zieht die Pumpe zu wenig Wasser. Eignerinnen und Eigner sollten schon beim Einwintern die Seewasserpumpe und den Impeller geprüft haben bzw. prüfen haben lassen. Wenn trotz dieses Checks kein Kühlwasser an den Auslässen ankommt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Am besten ist es, einen Fachbetrieb zu Rate zu ziehen.

Übrigens muss auch die Opferanode im Motor regelmäßig geprüft und ausgetauscht werden.

Tipp: Für Außenborder gibt es sogenannte Flusher, die eine Spülung des Kühlwassersystems ganz einfach ermöglichen. Im Idealfall erfolgt dies schon vor dem Einwintern, damit sich etwaige Fremdkörper über Winter nicht dauerhaft festsetzen können. Außerdem kann dabei gleich die Motorkühlung mit Süßwasser zur Vermeidung gegen Korrosion gespült werden.

Borddurchlässe kontrollieren

Schon in Vorbereitung auf den Slip-oder Krantermin sollten noch an Land sämtliche Seeventile und Borddurchlässe einem letzten Check unterzogen werden. Wasser in Schläuchen und Seeventilen, welches nach der letzten Saison nicht abgelassen oder nicht mit Frostschutzmittel versehen wurde, kann frieren und die entstehenden Kräfte können das Seeventil beschädigen. Gerade im Frühjahr kommt Frost manchmal unerwartet. Wer mit seinem Boot also bereits in den Startlöchern steht und eigentlich nur darauf wartet, dass es losgeht, sollte sich dieses Risiko ruhig noch einmal in Erinnerung rufen.

Für den Laien ist es nicht ganz einfach auszumachen, aus welchen Materialien die Borddurchlässe und Seeventile bestehen, die in seinem Schiff verbaut sind, und schon gar nicht, ob es sich um hochwertige oder minderwertige Werkstoffe handelt. Deshalb empfehlen wir die regelmäßige Kontrolle und Pflege sowie die gelegentliche Wartung durch einen Fachmann. Zur Pflege gehört es zum Beispiel, die Seeventile regelmäßig zu fetten und auf Gängigkeit zu prüfen – möglichst schon zum Einwintern und dann auch vor dem Auswintern. Gibt es nur den leisesten Zweifel, dann sollte intensiver geprüft und wenn nötig das entsprechende Seeventil oder Borddurchlass ausgetauscht werden.

Ein guter Weg, um fortgeschrittene Korrosion eines Seeventils oder Borddurchlasses zu überprüfen, ist der Kratztest, beispielsweise mit einem Schraubenzieher. Denn häufig ist Korrosion oberflächlich nicht zu erkennen. Ist die Kratzstelle blank, kann das als gutes Zeichen gewertet werden. Ist der Kratzer jedoch rötlich gefärbt oder gar bröckelig, dann hat der Zersetzungsprozess bereits begonnen.

Tipp: Das Wichtigste ist, die Borddurchlässe und Seeventile auf Wassereintritt überprüfen, solange das Boot noch in den Gurten hängt bzw. auf dem Slipwagen liegt.

Anoden rechtzeitig austauschen

Die Auswirkungen so mancher Versäumnisse machen sich schnell bemerkbar. Nicht immer jedoch kommt die Quittung so zügig. Werden beim Auswintern die Opferanoden vergessen oder in Auflösung befindliche Anoden weiterverwendet, zeigt sich der daraus resultierende Schaden zumeist erst Wochen oder Monate später. Die kleinen Helfer aus Zink, Magnesium oder Aluminium sorgen dafür, dass Korrosion im Idealfall nur dort stattfindet. Wer also nicht riskieren will, dass Saildrive, Propeller, Getriebe oder Borddurchlässe langsam, aber sicher zerfallen, tut gut daran, im Frühjahr einen letzten Check an Land durchzuführen. Das bietet sich schon deswegen an, weil die Opferanoden bis auf die am Außenborder in der Regel unterhalb der Wasserlinie angebracht sind.

Das richtige Material ergibt sich aus der Salzkonzentration des Reviers. Findet hier zum Frühjahr also ein Wechsel statt, sollte geprüft werden, ob die Art der Opferanoden weiterhin geeignet ist. In Salzwasser werden zumeist Zinkanoden eingesetzt. Süßwasserreviere bedürfen Opferanoden aus Magnesium, da diese eine höhere Potentialdifferenz aufweisen.

Wenn Sie ein gebrauchtes Boot übernommen haben, lohnt es sich, die Anzahl und Platzierung der Anoden zu überprüfen, denn nicht immer hat der Vorbesitzer hier automatisch in den richtigen Dimensionen gedacht. Wie viele Opferanoden konkret benötigt werden, hängt stark vom Bootstyp und den verbauten Elementen ab. Minimumanforderung sind in der Regel eine Opferanode am Saildrive bzw. je eine Opferanode an Propeller und Welle sowie außen am Rumpf und im Seewasserkühlkreislauf des Motors. Ein jährlicher Wechsel ist zu empfehlen, denn wie weit die Korrosion fortgeschritten ist, ist nicht immer augenfällig.

Tipp: Ein Plan, der alle Opferanoden, auch die im Kühlkreislauf des Motors, genau lokalisiert, macht die Arbeit im Winterlager einfach und kann auch im Laufe der Saison hilfreich sein. Nutzen Sie doch einfach die Badepause in der schönen Bucht, um alle paar Monate die Opferanoden zu prüfen. In Ausnahmefällen kann nämlich Spannung im Wasser rund um den Liegeplatz oder eine falsche Erdung von Elektronik den Korrosionsprozess deutlich beschleunigen.

 

Ausführliche Checkliste zum Saisonstart:

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