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23.01.2019
Prävention | Im Notfall

Tödliche Gefahr beim Wasserlassen

Haben Sie schon einmal von der „Miktionssynkope“ gehört? Darunter versteht man einen Ohnmachtsanfall beim Wasserlassen. An Bord ist ein solcher Kollaps nicht nur besonders gefährlich, sondern endet im schlimmsten Fall tödlich. Der Spezialist für Yachtversicherungen Pantaenius erklärt, welche unterschätzte Gefahr hinter dem vermeintlich kurzen Moment der Erleichterung steckt und welche präventiven Maßnahmen ergriffen werden sollten.

 

Nahezu jedes Jahr kommt es zu Unfällen, die durch das Wasserlassen über die Reling ausgelöst wurden. Nicht alle Segler kommen dabei so glimpflich davon wie der Neuseeländer Todd Vercoe, der 2014 beim Pinkeln ins Meer fiel, sich mit drei Stunden Dauerschwimmen an Land rettete und die Lettern „SOS“ in den Sand kratzte. Vercoe wurde gerettet – viele andere hatten dieses Glück nicht.

Obwohl „Mann über Bord“ bei Seglern der meist gefürchtete Unglücksfall ist, siegt bei vielen noch immer die Bequemlichkeit über die Sicherheit: Lieber fix an die Reling stellen als aufwändig aus dem Ölzeug schälen und auf die Bordtoilette oder die Pütz (Eimer) gehen. Kurz den Blick in die Ferne genießen statt aufwendiges Spülen und Abpumpen unter Deck. Gerade bei schlechtem Wetter wird zudem so lange wie möglich „angehalten“. Denn auf hoher See sitzen Segler oft stundenlang in sperriger und mehrschichtiger Schutzkleidung auf nassem Deck, bevor sie ihrem dringenden Bedürfnis nachgehen. Dann haben sie oft eh schon viel zu lange gewartet, also muss es schnell und unkompliziert gehen. Und genau hier lauert die Gefahr. So ist die bevorzugte „Schussrichtung“ meist nach Lee über Bord. Sich auf rutschigem Boden bei gewisser Schräglage des Bootes mit höchstens einer Hand an der Reling festzuhalten, kann bei der kleinsten Welle schnell zum Verhängnis werden.

Durchs Anhalten kommt für Männer noch ein weiteres Risiko hinzu. Die Rede ist von der sogenannten Miktionssynkope. Das ist der medizinische Ausdruck für einen Schwindel- oder Ohnmachtsanfall beim Wasserlassen. Gerade wenn die Blase vorher übervoll war, kann es beim Urinieren zu einem schlagartigen Abfall des Blutdrucks kommen. Empfindliche Personen reagieren mit Schwindel oder Ohnmacht. Bis zu eine Minute kann die Ohnmacht dauern – im Wasser ist das eine halbe Ewigkeit. Dieses Phänomen ist auch der Grund dafür, dass immer wieder Männer verunglücken, die sich im ruhigen Wasser des Hafens oder der Ankerbucht nachts „nur mal eben“ über die Reling erleichtern wollen.

Der plötzliche Abfall des Blutdrucks wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert. Dieser Teil unseres Nervensystems reguliert die vom Bewusstsein weitgehend unabhängig verlaufenden Vorgänge innerhalb des Organismus, zum Beispiel Atmen, Kreislauf, Verdauung.

Auf einem Segeltörn ist das vegetative Nervensystem ohnehin oft stark belastet, zum Beispiel durch Seekrankheit, Übermüdung oder Kältereize. Dies kann ein Grund dafür sein, dass die Miktionssynkope eher an Bord als auf der heimischen Toilette auftritt. „Wenn zusätzlich die Problematik vieler älterer Männer hinzukommt - bei ihnen ist häufig ein starker Einsatz der Bauchpresse nötig, um die Blase zu entleeren - besteht erhöhte Gefahr eines plötzlichen Kollapses.

Zusätzlich können auch Probleme mit der Prostata die kurze Ohnmacht beim Wasserlassen begünstigen. So gehen die Leute unerwartet über Bord und verunglücken im schlimmsten Fall tödlich“, erklärt Urologe Dr. med. Maik Pokupić.

Falls es noch eines weiteren Arguments dafür bedarf, warum Männer auch an Bord im Sitzen pinkeln sollten – die Miktionssynkope ist eines.

 

Der Pantaenius Tipp:


Routine ist bekanntlich der größte Feind der Sicherheit an Bord. Vermeiden Sie wenn möglich das Wasserlassen an der Reling und nutzen Sie, wenn vorhanden, die deutlich sicherere Bordtoilette. Ansonsten tut es im Zweifel immer auch die gute alte Pütz im Cockpit. Grundsätzlich gilt, das Wasserlassen nicht zu lange hinauszuzögern, insbesondere wenn größere Mengen an Flüssigkeit aufgenommen wurden. Alkohol zum Beispiel ist nicht nur ein Auslöser von mengenmäßiger Überfüllung der Harnblase, sondern unterdrückt auch die bewusste Wahrnehmung dessen. Ferner sollten Sie als Einhandfahrer, den Autopiloten, wenn aktiviert, zwischenzeitig ausschalten und sich nach Möglichkeit anleinen.

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