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13.03.2019
Unterwegs | An Bord

Mit Mietzi und Bello auf Tour

Hunde und Katzen sind oft vollwertige Familienmitglieder. Warum also die felligen Mitbewohner nicht mit auf den Törn nehmen? Mit etwas Vorbereitung fühlen sich Hund, Katze und Co. auch auf einer schwankenden Segelyacht schnell richtig wohl. Pantaenius gibt Tipps für den gelungenen Törn mit Tieren.

Die Abenteurerin Liz Clark segelte mit „Amelia, der Tropenkatze“ durch die Südsee, Bordhuhn „Monique“ legt für den französischen Weltumsegler Guirec Soudée zuverlässig jeden Tag ein Ei. Besonders berühmt ist „der unsinkbare Sam“, der während des Zweiten Weltkriegs der Legende nach den Untergang dreier Schiffe überlebt haben soll.

Seit jeher leben Tiere an Bord von Segelbooten; einst, um Ratten, Mäuse und Diebe zu verjagen, heute, um Herrchen und Frauchen Gesellschaft zu leisten. Damit der erste Törn mit dem Haustier für alle Beteiligten sicher und entspannt wird, gibt es einige Dinge zu beachten.

Auch für das Tier gilt: Safety First Hunde und Katzen mit einer Rettungsweste sind keineswegs lächerlich! Denn beide Tierarten sind zwar von Natur aus gute Schwimmer, doch im Laufe der Domestizierung ist diese Fähigkeit manchen Rassen schlicht abhanden gekommen. Sicher gehen Sie mit einer speziell angepassten Rettungsweste aus dem Fachhandel. Nehmen Sie Ihr Tier zur Anprobe mit, denn die Weste muss perfekt passen! Achten Sie auf Signalfarben, Reflektorstreifen und stabile Gurtbänder. Mit einem Griff am Rücken der Weste können Sie Ihr Haustier einfacher aus dem Wasser bergen.

Wer eine Katze besitzt, weiß, dass diese Tiere oft Einschränkungen jeder Art hassen. Wenn Ihre Katze sich partout keine Weste anlegen lassen möchte, sollten Sie ein spezielles Sicherheitsnetz am Seezaun anbringen und während des Törns ein paar Stücke Tampen über die Bordwand hängen, damit der kleine Tiger schnell wieder an Bord klettern kann. Auch Tiere können an Bord krank werden oder sich verletzen. Notieren Sie sich bei der Törnplanung daher auch die Adressen von Tierkliniken, die Sie im Notfall aufsuchen können. Ebenfalls an Bord gehört ein Erste-Hilfe-Set für Ihren Liebling, das Sie mit dem Tierarzt Ihres Vertrauens zusammenstellen. Wenn Ihr Törn in andere Länder führt, müssen Sie sich zudem mit deren Impf- und Quarantänevorschriften vertraut machen.

 

So bekommt Ihr Haustier Seebeine

Tiere brauchen Zeit, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Sie machen es ihnen leicht, wenn Sie ein, zwei Nachmittage einfach mit den Tieren an Bord verbringen, ohne den Liegeplatz zu verlassen. Lassen Sie Ihr Tier ganz in Ruhe das Schiff entdecken, schnüffeln, klettern, dösen... So werden fremde Gerüche, Geräusche und Bewegungen vertraut. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Tier sich heimisch fühlt, starten Sie den Motor Ihres Bootes.

Leinen Sie Ihr Tier zuvor unbedingt an, um Chaos zu vermeiden! Wenn auch das Motorgeräusch vertraut geworden ist, können Sie sich auf die erste kurze „Jungfernfahrt“ wagen und diese peu à peu weiter ausdehnen, bis es schließlich das erste Mal auf eine längere Tour mit Übernachtung an einem anderen Ort geht. Fühlen Herrchen, Frauchen und Haustier sich nun immer noch wohl, steht längeren Touren nichts im Weg!

 

Das Schiff tierfreundlich machen

Checken Sie vor dem ersten Törn Ihr Schiff gründlich auf mögliche Gefahrenquellen. Dazu gehören spitze, scharfe Gegenstände ebenso wie giftige Putzmittel und glatte Oberflächen, auf denen Ihr Haustier ausrutschen könnte. Ganz wichtig ist zudem ein schattiges Plätzchen, denn die Thermoregulation bei Hund und Katze erfolgt ausschließlich über die Zunge beziehungsweise die Pfoten! Frisches Wasser sollte Ihrem Haustier sowohl im Hafen als auch auf See immer zugänglich sein. Nicht nur Menschen, auch Tieren fällt der Sprung vom Steg auf das Schiff schwer. Mit einer Rampe helfen Sie Hund und Katze, sicher an Bord zu gelangen.

Am allerliebsten sind Hunde natürlich in der Nähe ihrer Familie; daher fühlen sich viele Bordhunde während des Segelns im Cockpit am wohlsten. Auch Katzen schlummern gerne unter der Sprayhood. Wie zuhause brauchen Tiere jedoch auch an Bord einen Platz, an den sie sich zurückziehen können. Dieser befindet sich möglichst nah am Schwerpunkt des Schiffes, wo die Bewegungen am geringsten sind.

Damit Ihre Katze Ihre Krallen nicht am Teakdeck oder den Polstern schärft, sollten Sie außerdem einen kleinen Kratzbaum mitnehmen. Was das Geschäft während des Segeltörns angeht, sind Katzen recht unkompliziert: Nehmen Sie einfach das Katzenklo mit. Bei Hunden wird es schon schwieriger. Probieren Sie es mit einem Stück Kunstrasen, das mit dem Geruch Ihres Tiers „aromatisiert“ ist. Am hundefreundlichsten sind jedoch kurze Schläge, die ein ganz normales Gassi gehen im gewohnten Rhythmus ermöglichen.

 

Tiere auf Landgang

Besonders Katzen sind sehr neugierig und freiheitsliebend, sodass ein Aufenthalt im Hafen gerne für ausgedehnte Ausflüge genutzt wird. Damit Ihr Tier nicht verloren geht, legen Sie ihm unbedingt ein Halsband mit einer Marke an, auf dem Ihr Schiffsname und Ihre Rufnummer verzeichnet sind. Eventuell ist Ihr Haustier ohnehin gechipt. Bevor Sie mit Ihrem Haustier einen Hafen anlaufen, verständigen Sie per Funk den Hafenmeister. Hygiene- oder Naturschutzbestimmungen verbieten zum Teil das Mitbringen von Tieren.

Pantaenius wünscht viel Freude beim ersten Törn mit Hund oder Katze!

 

 

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