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07.05.2024
Prävention | Navigation & Seefahrt

Törnplanung: Wie bringe ich ein Boot sicher ans Ziel?

Jeder sechste Schadenfall bei Pantaenius ist eine Grundberührung. Manche davon hätte leicht vermieden werden können.

Timo Elfes gibt Tipps und Tricks zu Törnplanung und Navigation.

Navigation beginnt schon lange, bevor man das Boot betritt. Vor dem Törn sollte man sich mit Revierführern über die Bedingungen am Zielort und unterwegs informieren: Gibt es Besonderheiten wie Untiefen, Gezeiten, Sperrgebiete, schwankende Wasserstände? Diverse Verlage bieten Revierführer mit speziellen nautischen Informationen. Alternativ kann man sich auf den Internetseiten der zuständigen Behörden informieren, um sich einen groben Überblick zu verschaffen.

Törnplanung sollte detailliert sein

Je näher der Törn rückt, desto detaillierter sollte die Vorbereitung werden. Für jeden Törn – auch auf Binnengewässern – braucht man die entsprechenden Seekarten. Seekarten sind heute digital und analog verfügbar. Für manche Regionen gibt es spezielle Wassersportatlanten in einem bequemen Format, die weniger Platz wegnehmen. Dabei ist auf die Aktualität zu achten. Fahrwasser und Untiefen können sich verändern, Wracks und andere Hindernisse dazukommen, Tonnen und Landmarken ausgetauscht werden. Nur aktuelle Seekarten geben verlässlich Auskunft. Dieses gilt vor allam für Tidenreviere.

Lokale Informationsquellen nutzen

Es ist ratsam, zusätzlich lokale Informationsquellen zu nutzen. Sportboot-Seekarten sind im Grunde ein Nebenprodukt der kommerziellen Schifffahrt. Das heißt, dass gerade die abgelegenen Wasserflächen, die für Wassersportler besonders interessant sind, vielleicht weniger detailliert erfasst sind als Häfen, Kanäle und Fahrwasser. Fragen Sie darum vor Ort Profis, die sich auskennen könnten. Hafenmeister, Fischer, Segellehrer, Bootsvermietungen kennen ihre Reviere am besten und wissen auch über zeitweilige und lokale Wetterphänomene Bescheid.

Sichere Navigation durch Redundanz

Für sichere Navigation ist Redundanz wichtig. Auch auf kurzen Chartertörns sollten immer mindestens zwei Arten Seekarten an Bord sein. Zwar ist praktisch jedes Smartphone ein GPS-Empfänger, der durch entsprechende Apps zu elektronischen Seekarte wird. Doch leider wird die Akkulaufzeit durch diese Funktion sehr verkürzt, was zu einer Havarie führen kann. Darum sollte immer auch eine Papierseekarte an Bord sein. Das gilt auch auf dem eigenen Boot mit fest verbautem Plotter. Ein Tablet oder Smartphone als Ergänzung kann immer ausfallen.

Bei elektronischen Seekarten Zoomstufe beachten

Bei elektronischen Seekarten ist darauf zu achten, dass der eingestellte Kartenausschnitt am Plotter möglich groß herangezoomt wird. Nur dann sind auch alle Untiefen in der Nähe zu erkennen. Bei kleineren Zoomstufen verschwinden viele wichtige Details. Falsch bediente Plotter sind bei Pantaenius eine häufige Ursache für Grundberührungen. Selbst Profis sind nicht davor gefeit: 2014 lief das Team Vestas Wind beim Volvo Ocean Race wegen eines solchen Navigationsfehlers auf ein Riff auf.

Navigation im Notfall

Elektronische Navigation kann behindert werden, beispielsweise durch gestörte GPS-Signale oder einen Ausfall der Bordelektronik. Das darf jedoch nicht dazu führen, dass der Skipper orientierungslos wird. Darum ist es auch im 21. Jahrhundert nötig, in regelmäßigen Abständen die eigene Position auf der Seekarte einzutragen. Spätestens, wenn die elektronische Navigation ausfällt, ist es nötig, seinen Standort auf dem Wasser analog bestimmen zu können. Dazu sollte man einfache Peilverfahren beherrschen.

Einfache Kreuzpeilung

Eine einfache Kreuzpeilung besteht grundsätzlich aus zwei Peilungen auf bekannte und feststehende Objekte. Diese müssen in der Seekarte verzeichnet sein. Das Ergebnis einer Peilung ist eine Standlinie. Bei einer Kreuzpeilung führt man zwei Peilungen kurz hintereinander durch. Hierbei sollte man das nähere Objekt als erstes anpeilen und das fernere als zweites. Der Winkel dieser beiden Peilungen sollte zwischen 30° und 150° liegen, um einen sauberen Schnittpunkt der Standlinien zu erhalten. Zwei Peilverfahren eignen sich in der Praxis besonders.

Kreuzpeilung über Seitenpeilung

Für eine Kreuzpeilung über eine Seitenpeilung richtet man den Bug in Geradeausfahrt auf ein Ziel an Land. Nun peilt man zur Seite des Schiffes ein zweites Ziel an. Falls man keine Peilscheibe hat, bietet sich eine einfache Variante an: Über ein im rechten Winkel (90°) zur Mittschiffslinie eingebautes Bauteil peilen und warten, bis ein bestimmtes Objekt genau in dieser Peilung liegt. Der Standort ergibt sich dann durch den Schnittpunkt von Kurslinie und der im rechten Winkel durch das Objekt eingetragenen Standlinie auf der Seekarte.

Standortbestimmung durch Peilung und Lotung

Für eine Standortbestimmung durch Peilung und Lotung fährt man ebenfalls auf ein Ziel zu und liest den Kurs zum Ziel am Kompass ab. Im zweiten Schritt achtet man auf den Tiefenmesser. Sobald dieser eine in der Seekarte verzeichnete Tiefenlinie anzeigt, kann man mit nur einer Peilung und dieser Angabe seine Position in der Seekarte überprüfen.

Bei beiden Verfahren darf man nicht vergessen, den Magnetkompasskurs (MgK) um Missweisung und Ablenkung zu beschicken, bevor man ihn als rechtweisenden Kurs (rwK) auf der Seekarte eingeträgt. Wie immer bietet es sich an, solche Verfahren um Alltag regelmäßig spielerisch zu üben, damit sie im Notfall sitzen.

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