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01.10.2021
Prävention | Feuer

Hier lauert die Brandgefahr

Feuer ist eines der schlimmsten Unglücke, die an Bord Ihres Bootes passieren können. Doch wo lauert eigentlich die Gefahr? Im Folgenden haben wir einige Fälle, mit denen wir in der Praxis besonders häufig konfrontiert werden, beispielhaft für Sie aufgeführt.

Pantry und Kombüse

Ursache: Unachtsamer Umgang mit brennbaren Materialien wie z. B. Spiritus
Folge: Brennspiritus ist eine leicht entzündbare Flüssigkeit. Das Nachgießen auf eine vermeintlich erloschene Flamme kann fatale Folgen haben. Spiritus hat
einen sehr niedrigen Flammpunkt und entzündet sich daher schlagartig (explosionsartiger Brand).

Wichtig: Wer in der Pantry mit leicht entzündbaren Stoffen wie Gas, Spiritus, Petroleum, Diesel oder Benzin auf offener Flamme kocht, sollte vorsichtig sein und die Kochfläche nicht unbeobachtet lassen.
Ursache: Defekte Gasanlage
Folge: Gas ist schwerer als Luft, weshalb ausgetretenes Gas nach unten absinkt und sich im Bootsrumpf, in der Bilge und über den Bodenbrettern sammelt. In Verbindung mit der Umgebungsluft kann ein hochgradig zündfähiges Gemisch entstehen, bei dem Mini-Zündfunken eines elektronischen Geräts ausreichen, um einen Brand zu entfachen.

Wichtig: Der Gashahn an der Flasche sollte immer abgedreht und die Leitung ausgebrannt werden. Gasflaschen sollten dort gelagert werden, wo sich Dämpfe nach außen verflüchtigen können. Zusätzlich können sog. Gasmelder eine sinnvolle Sicherheitskomponente. Eine Wartung und Kontrolle der Gasanlage
empfiehlt sich spätestens alle zwei Jahre.
Ursache: Überhitztes, übergelaufenes Öl/Fett
Folge: Eine offene Flamme entsteht, die schnell um sich greifen kann

Wichtig: Aufmerksam bleiben und vor allem bei Seegang die Kochfläche nicht aus den Augen lassen, Löschmittel in Griffnähe haben wie z. B. eine Löschdecke.

 

 

Werkzeugkasten

Ursache: Auslüftende Verpackungen von Chemikalien wie Aceton, Beschleuniger, Harze, Lack, Lösungsmittel, Treibstoffkanister
Folge: Austretende Gase, die sich in einem geschlossenen Raum sammeln, bilden in Verbindung mit Sauerstoff ein entzündliches Luftgasgemisch. Abrissfunken, z. B. bei Einsatz einer nicht ex-geschützten Lenzpumpe oder Betätigung des Lichtschalters, können bereits eine gefährliche Verpuffung auslösen.

Wichtig: Regelmäßiges Lüften, z. B. mithilfe eines Lüfters, verhindert die Ansammlung von Gasen. Reinigungsmittel und Lacke müssen nicht zwangsläufig die Ursache für einen Brand sein, aber sie wirken, wenn ein Feuer ausgebrochen ist, als gefährlicher Brandbeschleuniger. Entsprechende Gefahrenhinweise lassen sich auch den Verpackungsetiketten entnehmen.

Maschinenanlage

Ursache: Kleiner Riss im Kraftstoffschlauch
Folge: Benzin und auch Diesel sind flüchtige Stoffe. Da Maschinenanlagen auf Schiffen meist geschlossene Systeme sind, können sich Dämpfe hier sammeln und komprimieren. Gerade Benzin in Verbindung mit Sauerstoff entwickelt sich schnell zu einem hochgradig entzündbaren Luftgasgemisch. Funkenbildung beim Starten des Motors kann ausreichen, um dieses Gemisch zu entzünden (sog. Verpuffung).

Wichtig: Oftmals unterschätzen Bootsbesitzer die Gefahr, die vor allem von Benzin angetriebenen Innenbordern ausgeht. Neuere Boote verfügen daher bereits über eine Zwangslüftung. Diese sog. „Blower“ sorgen für Frischluftzufuhr über ein Lüftungssystem, welches unmittelbar vor Anspringen des Motors automatisch einsetzt. Auf älteren Booten findet sich meist noch ein manuell zu bestätigendes Lüftungssystem. In diesem Fall ist es dringend ratsam, erst die Maschinenanlage zu entlüften und dann den Motor zu starten. Automatische Lüftungssysteme empfiehlt es sich zudem regelmäßig zu warten.
Ursache: Defektes Kühlsystem
Folge: Kühlwasser kühlt den Motor nicht ausreichend. Es entstehen hohe Temperaturen im Motorraum, die zur Überhitzung der Abgasanlage bzw. zum Motorbrand führen können (Schläuche, Motorisolierungen etc. fangen an zu glühen/schmelzen/brennen).

Wichtig: Beim Anlassen des Motors sollte noch im Hafen der erste Blick zum Auspuff wandern. Spuckt das Boot dort Kühlwasser? Wenn ja, wie viel? Kommt nur wenig oder kein Wasser hinten an, ist das Kühlsystem u.U. nicht in Ordnung und der Motor wird nicht gekühlt. In diesem Fall sollte der Motor ausgeschaltet und nach dem Fehler gesucht werden (z. B. Seeventil geschlossen, Borddurchlass oder Seewasserfilter verstopft, defekter Impeller).

Elektrotechnik

Ursache: Überlastetes Kabel
Folge: Zu hoher Widerstand bei nicht ausreichendem Kabelquerschnitt. Kabel wird heiß, fängt an zu schmoren, Kabelbrand.

Wichtig: Alte Kabel, defekte Isolationen, Korrosion, verschmutzte Kontakte, Wackelkontakte oder Feuchtigkeit führen schnell zu erhöhten Übergangswiderständen, Kurzschlüssen und Bränden (passiert nicht nur bei 230 V-, sondern auch bei 12-V- bzw. 24-V-Anlagen). Die gesamte Verkabelung, von der Kajütbeleuchtung bis zum Ladegerät, bietet beste Voraussetzungen für schmorende Leitungen. Je älter das Schiff, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines Feuers, das seinen Ursprung in der Bordelektrik hat. Alle Kontakte sollten daher regelmäßig überprüft und ggf. gereinigt werden. Spezielle Kontaktsprays, die eigens für den Einsatz im maritimen Umfeld geeignet sind, können vor nässe- und feuchtigkeitsbedingten Kurzschlüssen, Ausfällen und Korrosion schützen.

Ladegerät

Ursache: Defekt
Folge: Batteriegasung führt zu hochexplosivem Luft-Wasserstoff-Gemisch (Knallgas)

Wichtig: Regelmäßige Checks; Batteriepole abdecken, sodass versehentlich drauffallende, leitende Gegenstände keinen Kurzschluss verursachen können.

Elektromotor/Lithiumbatterie

Ursache: Defekte/fehlerhaft installierte Bordelektrik
Folge: Auf Elektrobooten fließen sehr starke Ströme. Ungeeignete Baukomponenten, schlechte Kabelverbindungen oder unzureichend isolierte Leitungen in feuchter Umgebung können zu erhöhten Übergangswiderstanden,
Kurzschlüssen und schlussendlich zu einem Brand führen.

Achtung: Ein spezielles Risiko geht von Lithiumbatterien aus. Wird eine Lithiumbatterie durch Feuer beschädigt und tritt selbiges aus, kann der leicht entzündliche Stoff anfangen zu brennen. Schnell sind dabei Temperaturen von über 1500 Grad erreicht (sog. Metallbrand). Löschwasser wird bei solch hohen Temperaturen in Wasser- und Sauerstoff aufgespalten. Es entsteht ein hochexplosives Luftgemisch, welches bei Kontakt mit einer noch so kleinen Zündquelle zu einer sog. Knallgasexplosion führen kann.

Wichtig: Bei Rauchbildung oder Feuer an Bord sollte der Kontakt von Wasser mit der Lithiumbatterie unbedingt vermieden, das Boot umgehend verlassen und die Löschaktion geschulten Einsatzkräften überlassen werden. Dass es sich um ein Elektroboot handelt, welches Energie aus einer Lithiumbatterie speist, sollte den
Personen im Einsatz sicherheitshalber mitgeteilt werden. Auch eine entsprechende Kennzeichnung an Bord könnte sinnvoll sein.

Winterlager

Ursachen: Unvorsichtige Arbeiten am Schiff; technischer Defekt an Gasanlage, Batterie oder Frostwächter; Überhitzung eines Heizlüfters; u.v.m.
Folge: Ein beim Laminieren im Einsatz befindlicher Heizlüfter wird heiß und fängt Feuer ; die Flamme einer Lötlampe greift auf brennbares Material über ; eine Heißluftpistole entzündet den Kleber ; ...

Wichtig: Ob Aceton, Nitroverdünnung oder Zwei-Komponenten-Spachtel: Bei Arbeiten am Schiff kommt man um das Verwenden entflammbarer Materialien nicht herum. Umso wichtiger sind der verantwortungsvolle Umgang und die sichere Lagerung heikler Substanzen. Viele Winterlager verbieten zudem den Betrieb von Gasstrahlern, Heizlüftern, Ölöfen, Bootsheizungen u.Ä. und verlangen sogar, Gasflaschen von Bord zu nehmen. Gleiches gilt für Batterien, die nur in ausreichend belüfteten Räumen geladen werden dürfen. Manche Hallenbetreiber untersagen Arbeiten im Winterlager gänzlich.

Gefahr von Außen

Brandstiftung: Traurig, aber wahr – Brandstiftung ist immer noch eine sehr häufige Ursache für Feuer. Ob ein mutwillig gelegtes Feuer auf dem eigenen, oder einem fremden Boot – dieses Risiko lässt sich kaum minimieren.
Blitzschlag: Wetterphänomene kann man leider ebenfalls nicht beeinflussen. Bei Blitzschlag jagt sehr hoher Strom durchs Schiff. Im besten Fall läuft er durch und verursacht kein großes Feuer. Es kann aber auch passieren, dass der Strom nicht wegkann. Große Hitze führt dann zu Brandentwicklung.

Unser Fazit

Lassen Sie Vorsicht walten und achten Sie stets auf einen guten technischen Zustand Ihrer Einrichtung an Bord! Warten Sie regelmäßig Ihre Heizung, nehmen Sie im Winterlager alle gefährlichen Gegenstände mit von Bord, horten Sie brennbare Flüssigkeiten nicht ewig im Schiff, lagern Sie Ihren Benzinkanister an einem gut belüfteten Ort und wirken Sie dem Ausgasen durch konsequente Belüftung, Gaswarner und –Fernschalter entgegen – all solche Vorkehrungen können Schäden verhindern, die im Zweifel
lebensgefährlich sind.

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